Samstag 13. August
Achterbahn der Gefühle, das könnte die Überschrift
für den heutigen Tag gewesen sein. Aber diese Achterbahn wurde von einem
Wahnsinnigen konstruiert: Nach dem Lifthill am Morgen, ging es steil
Bergab, um dann unterirdisch die übelsten Kurven mit Vollgas zu
durchfahren. Zum Glück war wenigstens der Ausstieg wieder weit oben.
Überrascht war ich allerdings, wer der hauptsächliche Fahrgast war.
Aber wie immer, gehe ich besser chronologisch vor:
Vanessa und Mareike wühlten sich gestern noch lange durch Xiaolis Wohnung, in der Hoffnung, noch ein paar positive Trigger zu finden. Als ich in die Wohnung kam, fing mich Mareike gleich ab und führte mich zu Vanessa ins Schlafzimmer. Dort zeigte sie auf die Seile an den Bettpfosten und fragte: "Hast du einen Verdacht, was hier passiert ist? Sie hatte doch das gleiche Seil an den Handgelenken, oder?", erstes Schluchzen durchbrach ihre Fragen, "Meint ihr das war ihr Ex? Mach' ein Bild davon. Das wird nicht schön für Xiaoli, aber ich will wissen, welches Arschloch ihr das angetan hat.". Den letzten Satz heulte sie nur noch heraus, und ich musste mir ihren Kopf an die Brust drücken, damit sie dort erst mal Alles raus lassen konnte. Danach machte ich ein Gesamtbild vom Bett und noch je eins von den vier Seilen an den Bettpfosten, und schickte die Bilder an Mareikes Smartphone.
Ich habe mir dann angesehen, was sie bis dahin
gefunden hatten: ein vergilbtes Schwarz-Weiß-Bild einer älteren
Chinesin, von der sie vermuteten, dass es Xiaolis Mutter war. Das Bild
lag in den Scherben eines zerbrochenen Bilderrahmens vor ihrem
Nachttisch, ebenso wie ein sehr bunter, selbstgestrickter und nicht mehr
ganz neuer Teddybär, dessen Kopf allerdings zwei Meter weiter lag.
Im Kleiderschrank fanden sie ein sehr traditionell
anmutendes, rotes, chinesisches Kleid, mit sehr aufwändigen goldenen
Stickereien und Besätzen. Es hing noch als eines der wenigen
Kleidungsstücke auf der Stange und war eingepackt in einen
durchsichtigen Kleidersack. Das Kleid war für die Größe ganz schön
schwer, was ich vor Allem deswegen nicht verstand, weil es zum größten
Teil aus Seide bestand. Zumindest meinte das Vanessa. Allerdings, für
Seide fühlte sich der Stoff recht dick an. Vielleicht ist es gefüttert.
Mehr als diese drei Sachen fanden wir nicht, in dem
Trümmerfeld, das mal eine Wohnung war. Ich hatte es mir ja schon am
Mittwochabend angesehen, aber nicht so genau wie gestern. Kaum ein Teil
war noch ganz, und die, die es waren, schienen einfach unzerbrechlich zu
sein, so wie die meisten Töpfe und Pfannen in der Küche.
Im Gegensatz zu Mittwochabend, kam gestern auch noch der
strenge Geruch aus der Küche dazu. Der Kühlschrank lief zwar noch, aber
die Lebensmittel, die noch auf dem (zum Glück ausgeschalteten) Herd
standen, gammelten munter vor sich hin. Während Mareike noch immer in
den Trümmern wühlte, half ich Vanessa, die verfaulten Sachen in
Mülltüten zu verpacken, das Geschirr zu spülen, und im Kühlschrank die
kritischen Lebensmittel auszusortieren. Danach noch lüften und man
konnte wieder beruhigt atmen.
Mareike war enttäuscht von der mageren Ausbeute.
Zurück in unserer Wohnung kümmerte sie sich erst mal um einen weiteren
Patienten: die verlorene Füllung des Teddys von Xioli ergänzte sie mit
Watte, und nähte danach den Kopf wieder an. Irgendwo hat sie auch noch
einen Bilderrahmen für das Foto gefunden.
Ich glaube, die Eindrücke von den Seilen gingen ihr
nicht mehr aus dem Kopf. So still ist sie auf jeden Fall immer nur, wenn
sie etwas tief berührt und traurig macht. Das weiß auch Vanessa, die
sie schließlich in den Arm nahm und tröstete: "Alles wird gut,
Schwesterchen, wir holen Xiaoli und Frank bald aus dem Krankenhaus, und
dann sind alle wieder glücklich.". "Weisst du was?", klang Vanessa
plötzlich fröhlich, "Weil du morgen doch so früh weg musst, und ich ihn
dann für mich alleine habe, wie wäre es, wenn du dich mit deinem Herrn
schon mal ins Bett verziehst und Spaß hast? Ich räum' hier so lange
auf." - "Das wäre schön Sis.", klammerte sich Mareike gleich noch fester
an Vanessa, "Aber ... ich möchte, dass du dabei bist.". Endlich
lächelten meine zwei Liebsten wieder, da konnte ich es gut ertragen,
dass mich Vanessa hier schon wieder ohne meine Zustimmung verkaufte. Und
welcher Mann, kann denn da schon nein sagen, wenn ihm gleich zwei
wunderbare Sexakte in Aussicht gestellt werden?
Vanessa gab Mareike ein Küsschen auf die Stirn und dann
machten sich beide daran, die Küche aufzuräumen. Ich half natürlich auch
nach Kräften, auch wenn ich glaube, dass ich wahrscheinlich mehr im Weg
stand, als wirklich zu helfen.
Irgendetwas tuschelten die Beiden aber nebenher, und
ihr Glucksen und Kichern dabei, ließ viel Gutes erahnen. Jedenfalls
schickten sie mich zum Schluss noch den Müll runterzubringen, und als
ich zurückkam, hatten sie sich im Bad eingeschlossen. "Warte in der
Küche! Wir sagen dir Bescheid, wenn du ins Bad kannst.", klang es
freudig von drinnen, als ich klopfte.
Türen gingen auf, "Kannst ins Ba-haaad!", klang,
begleitet von Kichern, durch den Flur, und dann schloss sich unsere
Zimmertür. Meine Vorfreude war groß, und so beeilte ich mich, mich
bettfein zu machen. Meine Klamotten ließ ich gleich im Bad, ich wollte
keine Zeit mehr mit ausziehen verschwenden.
Was mich hinter unserer Zimmertür erwartete, war der
Hammer: Mitten im Raum kniete Mareike, reichlich verschnürt auf dem
Boden. Natürlich hatte sie erst mal einen Karada an, aber das ist ja
nicht wirklich eine Fesselung. Vanessa hatte ihr als kleines Extra die
Knöchel mit den Oberschenkeln zusammengebunden. Sauber, so wie sie es
gelernt hat, mit insgesamt fünf oder sechs Umrundungen mit dem Seil.
Viel herumspazieren konnte Mareike also nicht mehr. Ebenso waren ihre
Hände und Arme nutzlos. Die Unterarme waren auf dem Rücken verschränkt,
und von einer Seite zur Anderen mit Seil umwickelt. Dadurch war sie dann
auch in ein leichtes Hohlkreuz gezwängt. Mareikes aufgeregte Atmung hob
und senkte ihre Brüste in einem wundervollen Takt.
Und der Kopf? In Mareikes Mund steckte ein Ringknebel.
War Vanessa ohne uns bei Dominique? - Böses Mädchen! Durch den Knebel
konnte ich sehen, wie ihre Zunge schon erwartungsvoll hin und her
tanzte. Sie versuchte anscheinend, ihren Speichel davon abzuhalten, über
ihr Kinn auf ihre Brüste zu tropfen, hatte aber keine Chance. Ihre
Augen waren mit einem schwarzen Tuch, vielleicht einem Schal, verbunden.
Hinter Mareike stand grinsend Vanessa: "Deine
Dienerin wollte dir wieder mal ein Geschenk machen. Ich schlage dir aber
vor, es erst auszupacken, wenn du fertig bist, damit zu spielen. Oh,
und im Übrigen: Da sie so nicht sprechen kann, hat sie für heute Abend
ein anderes Saveword: SOS, dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz.
Entweder mit der Stimme, oder irgendwie klopfen.". Sie klärte mich noch
darüber auf, dass Mareike Vanessas Noise-Cancelling-Buds drin hatte, die
aber durch die Augenbinde verdeckt, und auch gesichert, waren. Sie
konnte also auch nichts hören, es sei denn, man spricht es auf Vanessas
Smartphone. "Willst du ihr schon was mitteilen?", Vanessas Stimme wirkte
provozierend. Da hatte ich eine kleine, fiese Idee. Ich schnappte mir
das Handy und sprach hinein: "Du siehst so wunderschön aus in dieser
Verpackung. So schön, dass ich den Anblick noch ein Weilchen genießen
möchte. Ich glaube, ich lasse dich heute Nacht einfach hier knieen.",
Vanessa riß die Augen auf und sah mich böse an, doch mit einem Grinsen
und dem Zeigefinger vor dem Mund, hielt ich sie erst mal davon ab, etwas
zu unternehmen. Währenddessen begann Mareike zu winseln. Ich legte noch
einen drauf: "Mal sehen, ob ich dich morgen früh auspacke, oder dich
einfach so verschnürt runter ins Taxi trage, damit dich die Ärzte
auspacken können. Gute Nacht, meine kleine Mare.". Vanessa entriß mir
ihr Handy: "Spinnst du?". Unter uns ging Mareike in ein unterdrücktes
Heulen über.
Wieder musste ich Vanessa mit dem Zeigefinger vor dem
Mund beruhigen und holte sie auf Mareikes Vorderseite, wo ich ihr
bedeutete, sich neben mich zu knieen: "Nur ganz leicht mit der Zunge!",
dann beugte ich mich vor, näherte mich langsam Mareikes Brust und strich
ihr mehr als vorsichtig mit der Zungenspitze über ihren zartrosa
Nippel. Gleich bei der ersten Berührung jauchzte sie erschrocken auf,
und noch ein zweites Mal, als sie die zweite Zunge an der anderen
Brustwarze spürte.
Ich stellte mir vor, wie in Mareike gerade ein
Feuerwerk abbrannte: Erst totale Finsternis und Stille, dann die
Verunsicherung, ob sie wirklich die ganze Nacht so bleiben musste, und
nun zwei zärtlich massierende Zungen an ihrer Brust. Aber das war erst
die Ouvertüre. Nur mit den Fingerspitzen berührte ich die Außenseite
ihrer Brust und fuhr von dort ganz sachte an ihren Seiten hinunter auf
ihre Schenkel. Vanessa beobachtete mich dabei aus den Augenwinkeln, und
machte es auf ihrer Seite ebenso. Mareike quiekte und keuchte schon über
uns, und wir machten unbeirrt weiter. Ein paar Mal auf und ab an ihren
Schenkeln und dabei immer ein Stückchen weiter zu den Innenseiten. Mit
jedem Zug öffnete Mareike ihre Schenkel etwas weiter. Eine der wenigen
Bewegungen, die sie noch machen konnte.
Schließlich trafen sich Vanessas und meine Hand an
Mareikes Feuchtbiotop. Irgendwie verständigten wir uns nun darauf, dass
Vanessa sanft Mareikes Liebesperle massierte, während ich Stück für
Stück mit zwei Fingern in sie eindrang. Längst wollte ich mehr, sog ihre
Brustwarze gierig in den Mund und spielte gleichzeitig saugend und
leckend daran herum.
Mareikes Stöhnen erfüllte den Raum. Ihre Säfte rannen Vanessa und mir über die Hände und tropften schon vereinzelt auf den Boden. Sie begann leicht zu schwanken, so dass ich befürchtete, dass sie umfallen könnte. Zeit, diese Qual zu beenden. Vanessa und ich zogen uns zurück, ich schnappte mir meine verschnürte Liebesdienerin und ließ sie aufs Bett plumpsen. Dann aber nahm ich mir erst mal Vanessa vor. Vor dem Bett stehend, nahm ich sie in den Arm und küsste wild drauflos. Gerade, als wir am tiefsten ineinander versunken waren, löste ich mich ein kleines Stückchen, sah ihr tief in die Augen und gab ihr nur eine Zahl: "Neunundsechzig!". Vanessa grinste zurück: "Du bist unmöglich!", dann hüpfte sie aufs Bett über ihr "Schwesterchen" und versenkte ihren Mund zwischen Mareikes Schamlippen. Ich schnappte mir nochmal Vanessas Handy und sprach hinein: "Vor deinem Mund wartet ein Honigtöpfchen auf dich. Wenn du es brav ausleckst, darfst du kommen, so oft du willst.". Mareikes Kopf schnellte hoch und ihr Mund landete zielsicher in Vanessas Töpfchen. Dass sie danach darin wie wild herumschleckte, hörte man sogleich an Vanessas gedämpftem Aufschrei.
"Hm, und was mach' ich jetzt?", dachte ich. Am besten
erst mal ein paar hübsche Bilder von den Beiden. Mareike möchte das
bestimmt gerne sehen. Außerdem konnte ich mich ja auch noch ein wenig an
ihren runden Brüsten vergnügen. Besonders Mareikes Rundungen konnten
eine Massage gut vertragen. Vor dem Bett knieend, brauchte ich also nur
noch zwischen die beiden heißen Leiber zu greifen, und schon konnte ich
die weichen Hügel greifen, drücken und schaukeln. Und noch besser, mit
ihren harten Spitzen spielen.
Es dauerte allerdings nicht lange, da schrieen sie sich
aber schon ihre Höhepunkte in die Liebeshöhlen. Außerdem spürte ich,
dass das Pochen in meinem besten Stück langsam schmerzhaft wurde. Ich
richtete Vanessa also auf und kniete mich zwischen Mareikes gefesselte
Beine. Dann nur noch ansetzen, drücken und schon stülpte sich Mareikes
heißer Lustkanal über mich. Vanessa hatte ganze Arbeit geleistet.
Mareike war so nass, dass hier nichts mehr Widerstand leistete. Schon
beim ersten Eindringen entfloh mir ein Stöhnen.
Noch einmal zog ich Vanessa an mich heran und setzte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Und gerade in dem Moment hatte Mareike sie schon wieder so weit, dass sie mir ihren Höhepunkt in den Mund hauchen konnte. Ich hielt die Vorfreude auch nicht mehr aus. Mareikes Muskeln massierten bereits fordernd meinen Schaft. Das musste ich ihr einfach zurückgeben. Tief, aber diesmal langsam und genüsslich, trieb ich uns weiter und weiter in die Lust hinein. Mir gegenüber spielte sich Vanessa mal an ihren Brüsten, mal an Mareikes herum, oder räkelte sich in den Lustwellen, die über ihren Körper liefen. Schließlich war es einfach zu viel, die letzten paar Stöße hämmerte ich förmlich in Mareike hinein, die jedes Mal erfreut aufschrie. Dann schoß auch schon mein Saft tief in sie.
Mareikes Kopf war erschöpft auf die Matratze zurückgefallen und keuchte nur noch. Vanessa stützte sich auch nur noch auf der Matratze ab und ließ sich von den Ausläufern ihrer Extase zurück in die Realität tragen. Und ich streichelte Vanessa von oben über Schultern und Rücken, während ich noch die Zuckungen in Mareikes Heiligtum genoss.
Angenehm erschöpft, packten wir noch mein Geschenk
aus. Aber schön von unten nach oben. Die Dunkelheit und Stille um sie,
sollten sie jede einzelne Lage der Seile, die von ihr entfernt wurden,
spüren lassen. Und erst ganz zum Schluß erhielt sie Hören und Sehen
wieder zurück.
"Mmmmh, das war herrlich, dankeschön.", schnurrte sie
noch, als sie sich zum Schlafen an mich kuschelte. "Du bist ein
Fiesling.", grinste mich hingegen Vanessa an, "Gut so.", dann strich sie
Mareike noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nahm zum Einschlafen
ihre Hand.
Als ich wach wurde, war eine Seite des Bettes leer.
Bevor die Information "Mareike ist schon in der Klinik." in meinen
Gedanken ankam, löste das eine kleine Panik aus. Aber dann war alles
gut: auf der anderen Seite schlief noch Vanessa, es war erst kurz nach
Acht. Leider mussten wir kurz nach Neun schon im Bus Richtung Klinik
sitzen, wenn wir uns nicht abhetzen wollten, um noch rechtzeitig da zu
sein. Ich schlich mich in die Küche und machte uns Frühstück auf einem
Tablett. Mit dem voll beladenen Tablett zurück am Bett, stellte ich
fest, dass sie noch immer schlief, allerdings hatte sie sich
zwischenzeitlich in die Bauchlage gedreht. "Das ist auch eine schöne
Position.", sagte ich leise zu mir und kletterte vorsichtig über sie.
Die Vorfreude ließ mich schnell wieder hart werden, und schon stupste
meine Eichel an ihren Schamlippen an.
Nach ein paar Streicheleinheiten darüber, spürte ich
Feuchtigkeit dazwischen austreten und wurde mutiger. langsam drang ich
vor und die Lippen teilten sich. Es wurde feuchter, wärmer und enger.
Bald ging es nicht mehr hoch und runter, sondern nur noch vor und
zurück. Vanessas Beine öffneten sich langsam und ließen mich tiefer
eindringen. Während ich auf ihrem festen Hintern nun gemächlich hinein
und herausschaukelte, strich ich ihre Haare zur Seite. Ich küsste sie
auf die Wange, knabberte an ihrem Ohrläppchen und ließ meine
Zungenspitze über ihren Hals gleiten. Ihr Kichern dabei zeigte mir, dass
sie natürlich nicht mehr schlief. Aber sie hielt die Augen geschlossen,
um die Massage ihres Innersten noch mehr genießen zu können.
Meine Stöße wurden intensiver und erschütterten Vanessa
bald schon bis in die Haarspitzen. Sie keuchte und reckte mir ihren
Hintern entgegen, um mir noch besseren Zugang zu gewähren. Mein Gesicht
fiel ihr schließlich in den Haarschopf und ich sog den Duft in mich auf.
Mit zwei weiteren Stößen schlug ich ihre Hüfte wieder zurück in die
Matratze, was sie mit einem Schrei in das Kopfkissen quittierte und dann
pumpte ich ihr auch schon meine Ladung hinein.
Für Minuten lag ich dann erst mal schlaff auf ihr und hörte zu, wie sich langsam ihre Atmung beruhigte.
Das Frühstück im Bett belebte danach wieder unsere Geister. Leider hatten wir nicht viel Zeit. Nach unserem Liebesspiel war es schon fast Halb und wir mussten bald auf den Bus. Also doch nur schnell den Kaffee reinschütten und noch ein Marmeladebrot hinterherschieben. Frisch machen, anziehen und los.
Wieder ein Tag im Krankenhaus. Andrea und Frank sahen, gelinde gesagt, furchtbar aus. Andrea hing ängstlich an Frank, und beiden sah man deutlich an, dass sie in der Nacht nicht viel geschlafen hatten. Frank war wieder durch einen Albtraum aufgewacht, und Andrea sorgte sich um ihn und ihre Beziehung. Vor der Gegenüberstellung mit Xiaoli hatten beide ihre Furcht. Bei Frank war es hauptsächlich, dass er einen Flashback erlebt und schreiend davonrennt. Andrea erhoffte sich einfach nur, dass gar nichts passiert, und sie ohne Xiaoli nach Hause gehen könnten. Und in diesem Zustand sollten sie heute Morgen gleich auch noch eine Probe aus Frank "extrahieren". Und wieder war es Andrea, die die gewünschte Spermaprobe über den Umweg durch ihre Pflaume in den Becher tropfen ließ.
Vanessa und ich begleiteten die beiden Trauerklöse, als es Zeit
wurde, nach unten zu gehen. Vor Xiaolis Zimmer warteten schon Doktor
Hanssen in Begleitung von drei Psychologen und Verhaltensforschern, oder
so etwas, und dem Sinologen, der bislang noch nicht auf seine Kosten
gekommen war. Das Fenster ins Zimmer war diesmal durch eine Jalousie
verschlossen, wahrscheinlich um die "Vorfreude" nicht zu verderben.
Doktor Hanssen wollte uns erst mal in den gedachten Ablauf
einweisen. Ziel sollte es sein, in Xiaoli irgendeine Reaktion
auszulösen, beim Anblick ihres Opfers. Man wollte so herausfinden, ob
während dem Zombiezustand, Erinnerungen abgelegt werden. Außerdem sollte
untersucht werden, ob irgendwelche Bindungen vorhanden sind.
Doktor Hanssen klopfte an die Tür und Mareike kam in ihrem blauen
Schwestern-Dress heraus. Aber wie! Sie wischte sich gerade noch mit
beiden Händen die Tränen aus den Augen und den Rotz unter der Nase weg.
Ihre Augen waren rot und geschwollen. Vanessa und ich fielen sie gleich
an und nahmen sie in den Arm: "Schätzchen, was ist los? Warum weinst
du?". Sie drückte uns aber vorsichtig weg: "Nachher, jetzt ist erstmal
Xiaoli dran. Danach werdet ihr es verstehen.", und an Doktor Hanssen
gewandt: "Herr Doktor, wir sind bereit.".
Mareike führte die Horde hinein, erst die Ärzte und Psychologen,
dann Vanessa und ich und zum Schluss sollten Andrea und Frank folgen.
Mareike selbst setzte sich gleich an Xiaolis Bettkante und hielt ihre
Hand.
Ich fand es erstaunlich, wie weit Mareike Xiaoli inzwischen gebracht
hatte. Aus der apathischen Wiedergängerin war wieder eine aufmerksame
und neugierige Person geworden. Ihre großen Augen betrachteten uns
fragend, während wir noch im Raum Aufstellung nahmen. Was dann aber
geschah, warf sofort jegliche Planung über den Haufen:
Der Anblick von Frank löste bei Xiaoli definitiv eine Reaktion
aus. Wie vom Blitz getroffen, riß sie panisch die Augen auf und
flüchtete aus ihrem Bett. Dabei fiel sie direkt auf den Boden und kroch
in die Ecke hinter dem Krankenbett, wo sie sich an einem Heizungsrohr
festklammerte. Keine der restlichen Personen im Raum hatte auch nur die
geringste Ahnung, was hier ablief. "XIAOLI!", schrie Mareike, als sie
den Sturz aus dem Bett sah und wirbelte sofort ums Bett herum. Sie
kniete sich vor die angsterfüllte Asiatin und versuchte, sie irgendwie
zu beruhigen.
Keine Ahnung, ob das bei Psychologen irgendeine Schutzreaktion war,
aber anstatt zu helfen, kritzelten sie nur auf ihren Tabletts rum.
Selbst dann noch, als deutliches Weinen von Xiaoli den Raum erfüllte.
Sehen konnte man davon nicht viel, da Mareike es derweil geschafft
hatte, Xiaoli an sich zu drücken. Oder hatte sich Xiaoli Mareike
geschnappt? Keine Ahnung, in welcher Reihenfolge, doch beide saßen jetzt
am Boden und umarmten sich.
Frank hatte sich seine eigene Reaktion auch anders vorgestellt. Er stand, ebenso wie Andrea, Vanessa und ich, mit offenem Mund da und verstand die Welt nicht mehr. Wer hatte eigentlich Angst vor wem?
Die Minuten zogen an uns vorüber und veränderten nur langsam die
Situation. Die Weißkittel kritzelten, wir vier starrten und Mareike
beruhigte Xiaoli, die noch immer ungezügelt in ihren Armen heulte.
Endlich wurde es still. Mareike säuselte noch ein paar Worte zu Xiaoli,
die wir nicht verstanden, aber ihre Stimme war wie Samt, warm und weich,
aber auch irgendwie fest. Sie brachte Xiaoli wieder auf die Beine, nahm
sie an der Hand und führte sie um das Bett vor Andrea und Frank. "Du
brauchst keine Angst zu haben, Frank.", flüsterte Mareike schon fast,
"Das ist Xiaoli, kein Zombie. Von allen hier im Raum hat sie gerade am
meisten Angst.". Dann trat sie zur Seite. Einen Moment lang stand Xiaoli
vor Angst zitternd vor Frank, der gerade noch eine Träne die Wange
hinunterrollte, und plötzlich landete sie auf ihren Knien vor ihm. Aus
Schreck machte er einen Schritt nach hinten, aber als sich sonst nichts
tat, kam er wieder zurück. Langsam hob Xiaoli ihre Hand, die deutlich
zitterte, und griff nach Franks Hand. Er zog sie nicht weg und war
zutiefst verwundert, was das sollte. Xiaolis zweite Hand griff ebenfalls
zu, aber dann endeten abrupt alle Bewegungen. Xiaoli drehte ihren Kopf
zu Andrea und sah an ihr hinauf, als ob sie gerade dabei war, ein Rätsel
zu lösen.
Die Spannung im Raum war gigantisch. Bei den Weißkitteln kam ein
wenig Hektik auf, anscheinend kamen sie mit kritzeln nicht mehr
hinterher.
Xiaoli löste schließlich eine Hand von Frank und griff nun nach
Andreas Hand. Erschrocken hielt sich Andrea die andere Hand vor den Mund
und leises Schluchzen war von ihr zu hören. Aber sie ließ es zu, dass
Xiaoli ihre Hand zu ihrem Gesicht zog und ihre Nase über Andreas
Handrücken führte. Ein Ruck ging danach durch Xiaoli und sie sah Andrea
von unten in die Augen, als hätte sie gerade eine große Entdeckung
gemacht.
Sie senkte wieder den Blick auf die beiden Hände in den ihren und
führte sie zusammen. Andreas Hand über die von Frank. Dann zog sie beide
Hände zu sich, während sie den Kopf senkte, bis ihr Kinn auf der Brust
auflag, und sie sich die Hände von Frank und Andrea auf den Hinterkopf
legte. Xiaoli ließ danach nur noch die Arme herunterfallen und verharrte
in der Position. Bei Andrea schlug der Blitz ein, als sie begriff, was
Xiaoli damit getan hatte. Sie konnte sich ihr Weinen nicht mehr
unterdrücken, und die ersten Tränen tropften auch schon auf den Boden,
während Frank, vielleicht noch wegen der Gehirnerschütterung, nur
staunend in der Gegend stand.
Vanessa zerquetschte mir gerade meine Hand, zumindest versuchte sie das und hielt sich die andere Hand vor den Mund. Die Weißkittel betrachteten die Szene mit offenen Mündern. Dass sie Stifte in der Hand hielten, hatten sie vergessen. Die Einzige, die noch etwas Fassung hatte, war Mareike. Sie ging neben Xiaoli auf die Knie, nahm vorsichtig eine der zitternden Hände hoch, und schob den Ärmel des Patientenkittels zurück, um Frank und Andrea die noch immer deutlich sichtbaren Schürfungen der Seile um das Handgelenk zu zeigen: "Xiaoli, bitte sag uns, wer das war.". Eine zarte Stimme, die mehr mit dem Boden, als jemand anderem sprach, erhob sich: "Ich ... ich habe gebunden.". Mareike schniefte: "Warum hast du das gemacht?". Xiaolis Stimme war noch immer leise, und nun auch von Trauer erfüllt: "Leben ... nur Leid ... nur kämpfen ... kein Liebe.".
Kaum war das letzte Wort gesprochen, brach es aus Andrea vollends
heraus. Ihr Weinen glich augenblicklich mehr einem Schreien, sie
wirbelte herum und rannte aus dem Zimmer. Auf dem Gang hörte man kurz
darauf Dinge scheppernd zu Boden fallen. Vanessa rannte ihr sofort
hinterher, ich sagte schnell noch zu Frank: "Du bleibst hier, ich will
nicht, dass du auch noch umkippst!", und folgte Vanessa.
Andrea war in ihrem Heulkrampf nicht weit gekommen, und an einen
Rollwagen mit allerhand OP-Material gestoßen, der im Gang stand. Sie lag
gekrümmt auf dem Boden, umgeben von Nierenschalen und einigen zangen-
oder scherenartigen Instrumenten, und weinte sich die Seele aus dem
Leib. Zum Glück war auf dem Rollwagen nichts Spitziges oder Scharfes,
soweit ich auf die Schnelle sehen konnte.
Vanessa kniete schon neben ihr und hatte sich hinunter gebeugt,
um sie in den Arm zu nehmen. Ich half ihr dabei, Andrea aus dem
Schrotthaufen herauszuziehen und an die Wand zu setzen. Da saß sie nun,
die Beine dicht an sich herangezogen und zu einer Kugel zusammengerollt
und weinte, was das Zeug hielt. Aus anderen Räumen sahen inzwischen
schon die Köpfe anderer Ärzte und Schwestern heraus, um zu sehen, was
los war.
Egal, wie sehr sich Vanessa auch bemühte, sie kam nicht mehr an
Andrea heran. Und egal, wie ruhig Vanessa auch wirkte, Andrea ließ sich
nicht mehr beruhigen. Lediglich als Frank doch gekommen war, und sich
neben sie an die Wand setzte, fiel sie ihm in die Arme. Ihre Lautstärke
senkte das aber nicht.
Plötzlich lief jemand barfuß, in einem hellgrünen Kittel an mir
vorbei. Xiaoli legte sich auf die noch freie Seite neben Andrea auf den
Boden, und legte ihr den Kopf in den Schoß. Kein Wort, kein Ton kamen
von ihr. Andrea sah sich den Kopf in ihrem Schoß kurz an, und stieß noch
einmal einen lauten Heul-Schrei aus. Dann streichelte sie über die
glatten, glänzenden Haare und legte die andere Hand auf Xiaolis Wange.
Endlich wurde sie etwas leiser, und schließlich konnte sie auch wieder
ganze Sätze von sich geben: "Es tut mir so leid ... ich war so ein
Egoist ... so ein Arschloch ... ich wollte Frank für mich alleine ...
ich habe Angst, wieder verlassen zu werden.".
Xiaoli blieb weiterhin ganz ruhig liegen, selbst als Andreas Tränen
in ihre Haare und ein paar auch auf ihre Stirn tropften: "Nicht
verlassen, da bleiben, zusammen bleiben.".
Ich bemerkte fast nicht, wie sich zwei Köpfe links und rechts auf meine Schultern legten. Vanessa und Mareike saßen neben mir und drückten sich an mich. Hinter meinem Rücken hielten sie sich an der Hand, und vorne nahm ich je eine Hand von ihnen. Bei Andrea löste das eine positive Rückkopplung aus, die sie mit jedem Atemzug beruhigte. Nach ein paar weiteren Minuten fragte sie Frank kleinlaut: "Kannst du dich um uns beide kümmern?". Frank setzte sein sanftestes Lächeln auf, zog sich Andreas Kopf auf die Schulter und flüsterte: "Nur, wenn ihr beide für immer bei mir bleibt.".
Was für ein Morgen! Sieht so aus, als ob unsere WG bald wieder Zuwachs bekommt.
Ein Problem ergab sich aber anschließend doch noch: Es war
inzwischen Mittagszeit. Für Xiaoli und Mareike wurden gerade die
Tabletts gebracht. Für Andrea und Frank standen wahrscheinlich schon
welche auf ihrem Zimmer. Und Vanessa und ich? Gute Frage. Jedenfalls
hatten wir alle Hunger, weswegen Andrea schon zum Treppenhaus drängte,
aber nach dem Essen wollte sie gleich wieder runter kommen. Mareike
wollte gerade ihre Patientin zum Essen zurück bringen, da sprang Xiaoli,
mit den nackten Füßen auf den Boden patschend, schon an Franks Seite
und nahm seine Hand.
"Tja, so wie es aussieht, gehört sie jetzt zu dir.", meinte ich
grinsend zu Frank, der sich noch unsicher in der Situation schien.
Sorgen machte mir aber Andreas Gesichtsausdruck: Sie sah sich die beiden
ineinander gehaltenen Hände ernst an. Danach blickte sie in die Runde,
zu Frank, Vanessa, dann zu mir und Mareike. Wir waren gespannt auf ihre
Reaktion. "Habt ihr noch Bock auf Krankenhausfutter?", grinste sie
plötzlich, aber noch irgendwie gezwungen und mit Tränen in den Augen,
"Ich hätte jetzt jedenfalls Lust auf 'ne Partypizza!".
"Moment mal, sie können nicht einfach unsere Patientin
mitnehmen!", protestierten die Weißkittel. Da kannten sie aber Andrea
schlecht: "Das mit dem zusammenbringen von Frank und ihr war doch ihre
Idee. Jetzt sind sie zusammen, und ich nehme sie mit zum Pizzaessen. Sie
können ja mitkommen und uns dabei beobachten. Außerdem bringen wir sie
ja wieder.". Die Weißkittel steckten die Köpfe zusammen und waren damit
erst mal beschäftigt, aber Mareike wollte Xiaoli so noch nicht gehen
lassen: "Geht schon mal hoch und bestellt die Pizza.". Damit griff sie
sich Xiaolis Hand und zog sie zurück in ihr Zimmer. Abgemacht war, dass
wir uns im Aufenthalts- oder Wartebereich im Foyer treffen. Dort fanden
wir ein schönes, freies Plätzchen an einem Tisch mit zwei Sofas.
Seltsamerweise stieß Mareike mit Xiaoli im Schlepptau aber erst eine
viertel Stunde, nachdem die Pizza bestellt war, zu uns. Mareike hatte
Xiaoli den Patientenkittel abgenommen, und sie in ihr Sommerkleid
gesteckt, das um Xiaoli noch etwas mehr herumwehte als bei Mareike.
Xiaoli trug auch Mareikes Sandalen.
Als Anhängsel hatte sie noch zwei Psychologen und den Sinologen
dabei, der immer mehr beleidigt schien, dass keiner mit ihm redete. Alle
drei setzten sich in einer Reihe an den Tisch neben uns und
beobachteten uns in der Tat die ganze Zeit. Aber während die Psychologen
immer mal was in ihr Tablett notierten, saß der Sinologe nur sauer
gelangweilt in seinem Stuhl. Zurückgelehnt und mit verschränkten Armen.
Die Pizza war da, wir mampften, und Andrea bekam einen
kleinen Wissensdurst: "Sag mal, warum habt ihr vorhin so lange
gebraucht? Du hast ihr doch nur das Kleid überziehen müssen, oder?",
fragte sie Mareike. Etwas bedrückt und mit Bedauern klärte sie uns auf:
"Ich habe das Thema 'Töpfchen' bei Xiaoli noch nicht klären können, und
musste sie noch wickeln.". "Was?", Andrea ließ ihr Pizzastück in den
Karton zurückfallen und sprang auf, "Das wird sofort erledigt, ein für
alle Mal!". Sie streckte Xiaoli die Hand hin, Mareike nickte ihr kurz zu
und schon machten sich die Beiden zur Toilette auf.
Der Forscherdrang packte anscheinend einen der Psychologen und er
versuchte, ihnen zu folgen. "Das ist jetzt nicht ihr Ernst, oder? Sie
bleiben hier!", befahl Andrea und ließ ihn mit rotem Kopf stehen. Also
Cabaret beim Mittagessen finde ich toll. Wir kicherten und prusteten uns
gegenseitig an, während der Psychologe, mit rotem Kopf, wieder zu
seinem Platz zurücktrottete. Hatte er wirklich gedacht, dass er dabei
zusehen dürfte?
Etwa zwanzig Minuten später kam Andrea mit Xiaoli an der Hand
zurück und verkündete strahlend: "Ich glaube, sie hat es wieder! Aber
bitte, fragt mich niemals, wie ich das geschafft habe. Oh Gott, das geht
mir nie mehr aus dem Kopf!". Unser Gelächter hallte danach durch das
ganze Foyer, und auch Andrea machte mit. Beim Hinsetzen achtete sie bei
Xiaoli aber darauf, dass der Rock ihres Kleides zwischen die Beine bis
aufs Sofa ging, und Xiaoli die Beine möglichst zusammen hielt. Klar, die
Windel war weg und ein Ersatzhöschen hatte sicher niemand für Xiaoli
dabei.
Nach den vielen Schocks der letzten paar Tage, war das der dringend
benötigte Balsam für unsere Seelen. Irgendwann erinnerte uns Frank, dass
wir ihn nicht so sehr zum Lachen bringen sollten, weil ihm noch immer
die Rippen schmerzten. Das Ergebnis war logischerweise genau das
Gegenteil. Und das schönste an all dem: Xiaoli packte es auch. Keine
Ahnung, ob sie jedes Mal verstanden hat, warum wir lachten, oder ob sie
sich einfach nur anstecken ließ, aber sie war ganz und gar mit dabei.
Zum Schluss waren wir so kaputt gelacht und satt von der Pizza,
dass wir alle nur noch auf den Sofas hingen und nach Luft schnappten.
Mareike aber nutzte die Situation glaube ich für ihre eigenen Ziele.
Ein Glück, dass mir das zufällig auffiel. Ihre Blicke trafen sich mit
denen von Xiaoli und eine stumme Kommunikation lief zwischen den Beiden
ab, bis Mareike ihren Kopf auf meine Schulter legte und ich ihr
daraufhin einen Kuss in die Haare drückte. Xiaoli machte das einfach
nach, doch neben ihr war Andrea. Sie war kurz irritiert, plötzlich den
Kopf unserer hübschen Nachbarin auf der Schulter zu spüren. Dann aber
hob sie ihre Hand und legte sie sanft auf Xiaolis Wange. Die großen,
rehbraunen asiatischen Augen fielen zu und ein zufriedenes Lächeln
machte sich auf dem Gesicht breit. Alles wurde still, als Mareike auf
Xiaoli zeigte, und so auch Vanessa und Frank darauf aufmerksam machte.
Selbst die drei Weißkittel unterbrachen endlich ihr Gekritzel.
Was man anderen tut, das fällt irgendwann immer auf einen selbst zurück. Zum Glück stimmt das auch für die guten Dinge. Ich erinnerte mich an die Erzählung von Vanessa und Mareike zurück, wie Andrea die Beiden damals im Cafe zum Nachspiel "zwang". Und nun saß sie da und vollführte dieses Bonding selbst mit Xiaoli. Und Frank? Der machte genau das Richtige: er legte seinen Arm um beide und küsste Andrea die Träne weg, die auf seiner Seite über ihre Wange lief.
Leider gehen auch die romantischsten Momente früher oder später zu Ende. Xiaoli und Mareike wurden zurückerwartet, darauf machte uns der andere Psychologe aufmerksam. Also nicht der "Spanner", der Andrea beim Pinkeln zusehen wollte, der hielt sich mittlerweile auffällig zurück.
Mareike hielt Xiaoli die Hand hin, und wandte sich dann an den
Sinologen: "Kommen sie mit? Ich möchte es mit chinesisch probieren. Wie
heißen sie eigentlich?". Er bekam schon große, freudige Augen und
stellte sich dann als Professor Ritzler vor - kein Doktor. Mareike ging
voran, aber Xiaoli hing an ihrer Hand, wie ein Kind, das man gerade von
der Schaukel wegzieht. Immer wieder sah sie hinter sich auf das Sofa,
auf dem noch Anrdea und Frank saßen. "Na los du Faulpelz, die Kleine
braucht uns!", boxte Andrea Frank in die guten Rippen und zog ihn auf
und davon. Und Vanessa und ich? Wir hingen gerade noch so schön in einem
kleinen Fresskoma aneinander. Ein bisschen konnten die anderen doch
auch mal ohne uns auskommen, oder? Ich glaube, wir sind auch kurz
eingenickt, zumindest ich, denn plötzlich lag mir Vanessa quer auf dem
Schoß und streichelte .... meine Beule?
"Frank und Andrea müssten unten bei Xiaoli sein. Ich wüsste also ein
freies Bett.", säuselte sie mir von unten zu. Schnell rollten wir den
Pizzakarton zusammen und entsorgten ihn im nächsten Mülleimer. Keine
fünf Minuten später waren wir in Franks Zimmer. Die Tür war gerade ins
Schloss gefallen, da warf Vanessa auch schon ihre Arme über meine
Schulter und fing wild an mich zu küssen, während ich sie weiter in das
Zimmer hinein drängte. Schließlich stieß sie mit dem Hintern an Franks
Bett, hüpfte kurzerhand auf die Bettkante, und setzte den Kuss sofort
wieder fort.
Ich machte mich daran, ihre Bluse aufzuknöpfen und, unten
angekommen, gleich auch noch ihren Rock. Sie selbst ließ sich ihr
Oberteil von den Schultern auf das Bett gleiten. Dann machte sie sich
daran, mir die Textilien zu entfernen. Bei mir gab sie sich aber nicht
mit dem T-Shirt ab, sondern stürzte sich umgehend auf meine Hose und
schon fiel sie zu Boden. Meine Süße war offenbar sehr hungrig auf einen
Nachtisch und streifte auch noch meine Boxer runter.
Na das konnte ich doch auch: ihr BH war schnell geöffnet, und auch
den entfernte sie dann selbst, während ich ihr den Rock nebst Slip unter
ihrem Hintern hindurch auszog.
Warme, fordernde Finger massierten mir, vor und zurück, über den
Schaft. Aber ich war auch nicht untätig, wozu hatte ich schließlich ihre
wunderbaren Brüste vor mir? So schön rund, weich und warm. Und dann
drückte Vanessa sie mir auch noch so provozierend entgegen.
Sie zog mich näher an sich heran. Mit meiner Spitze fuhr sie sich
selbst mehrfach durch ihre schon feuchte Furche. Auch ihr Knöpfchen
ließ sie dabei nicht aus. Oder sollte ich eher sagen, "bekam besondere
Aufmerksamkeit"?
Sie reizte uns beide bis zum Äußersten und bald schon waren nicht
nur unsere Münder mit dem lustvollen Stöhnen des Gegenübers erfüllt,
sondern das ganze Krankenzimmer. Mein bestes Stück pulsierte inzwischen
in Vanessas Hand und ich spürte deutlich ihren heftigen Atem unter ihren
Brüsten. Endlich erlöste sie uns beide. Ein kleines Stück rutschte sie
noch nach vorne, und führte mich dann in ihren Lustkanal ein.
Ich wollte nicht, dass es schnell vorüber ist, aber ich war schon
so kurz davor, dass ich mich nur noch langsam bewegen konnte, wenn ich
Vanessa auch noch ihren Genuss verschaffen wollte. Einen Trumpf hatte
ich noch: Während sie mich nun umklammerte und ihr heißer Atem an meinem
Hals vorbeistrich, konnte ich eine Hand zwischen uns führen. Sanft rieb
ich ihr dann zusätzlich noch über ihre Perle, um sie in ihrer Lust vor
mir her zu treiben.
Auf den letzten Stößen holte ich sie dann aber doch noch ein und so
seufzten wir uns unsere Höhepunkte gegenseitig in die Ohren.
Wir hielten uns gegenseitig Minutenlang fest, und hätten vermutlich noch stundenlang so verharren können, ABER: "Alter, echt jetzt? Da wollte ich heute Nacht schlafen!". Ja, Frank platzte ins Zimmer und erwischte uns, wie wir uns gerade noch von Wolke 7 wieder auf die Erde hinab begaben. Aber was mich viel mehr überraschte, war Vanessas Reaktion: Sie schlang flugs ihre Beine um meine Hüfte und drückte mich so noch ein letztes Mal in sich hinein, während sie Frank einfach nur ankicherte. Früher wäre sie womöglich vollkommen ausgetickt und hätte versucht, sich im nächsten Mäuseloch zu verkriechen. Ach Quatsch, das wäre nie passiert. Sie wäre das Risoko, erwischt zu werden, gar nicht erst eingegangen. Sex in einem unverschlossenen und belegten Zimmer eines öffentlichen Krankenhauses? - Vergiss es.
Aber Vanessas Kichern war nicht das Einzige, das ich hörte. Da waren mindestens noch zwei. An der Situation gab es kaum noch was zu retten. Meine Hose hing mir an den Knöcheln, mein Arsch war von allen, die im Eingang des Zimmers standen, bestens zu sehen, ebenso Vanessas nackte Beine. Und wenn man auf dem Boden ihren Rock und Slip sah, konnte man sich auch gut vorstellen, dass sie kaum noch was an haben konnte. Vielleicht konnte ich wenigstens noch etwas Zeit zum Anziehen rausschlagen: "Ähm, könntet ihr nochmal kurz rausgehen? Wir müssten hier noch was aufräumen.".
Brummend drängte Frank die anderen raus. Vanessa fiel hell
lachend rückwärts aufs Bett und bekam sich kaum noch ein. Ach ja, ihre
Beine ließen mich trotzdem noch nicht los und hielten mich weiter in ihr
fest.
Verrücktes Huhn! Aber als sie endlich runter kam, schlüpften wir schnell in unsere Klamotten und öffneten die Tür.
Draußen standen alle Vier: Andrea: "Na, hats Spaß gemacht?",
Mareike und Xiaoli kicherten nur, und natürlich Frank: "ALTER!". Vanessa
hing mir am Arm und grinste, ebenso wie ich, alle an: "Das war doch nur
für die Verdauung! Warum seid ihr denn schon wieder da?".
Da hatte Vanessa einen Punkt getroffen. Sollten sie Alle nicht
eigentlich unten in Xiaolis Zimmer sein? Die einfache Antwort: das hier
war jetzt nicht mehr nur Andreas und Franks Zimmer, sondern nun auch das
von Xiaoli. Sie ist die erste Wiedergängerin, die eine Chance hat,
wirklich wieder vollkommen zurückzukommen. Und diese Chance wollen die
Ärzte auf keinen Fall verstreichen lassen. Nicht einen Tag wollen sie
riskieren, dass sie so endet wie die anderen Wiedergänger, und deswegen
soll sie so schnell und so viel Kontakt wie nur möglich zu ihrem "Opfer"
aufbauen.
"Opfer", also dafür muss dringend ein anderes Wort gefunden
werden! Heute Nachmittag habe ich mehr über Xioali gelernt, als in all
der Zeit davor. Allerdings frage ich mich, ob sie vor dem Vorfall auch
schon so war, oder ob sie das Alles von Mareike gelernt hat. Also:
abgesehen davon, dass sie eine wirklich hübsche Asiatin ist, ist sie
zudem aufgeweckt, neugierig, anhänglich, liebenswert und einfach nur
Zucker. Sie ist Mareike in chinesisch.
Und um sie "muss" sich Frank jetzt kümmern. - Der Arme! - Also beim
besten Willen, da kann ich ihn einfach nicht als "Opfer" bezeichnen,
diesen Glückspilz.
Für Xiaolis Umzug hatten sie auch die drei Sachen dabei, die
Mareike aus Xiaolis Wohnung mitbrachte. Xiaoli drückte sich das Bild und
den Teddybären an die Brust, während Mareike das rote Kleid im
Kleidersack auf dem Rücken trug. Mareike hatte am Morgen schon
herausgefunden, dass auf dem Bild in der Tat Xiaolis Mutter zu sehen
war. Beim ersten Anblick des Bildes, flüsterte sie gleich ein etwas
merkwürdig betontes Ma-Ma und gleich danach drückte sie es sich schon an
die Brust und rief nochmals Ma-Ma. Der Sinologe hat Mareike noch
erklärt, dass "Mutter" auf chinesisch eben dieses, anders betonte,
"Ma-Ma" war.
Der Teddybär war von Xiaolis Mutter aus Garnresten gestrickt worden.
Sein Name war Xiaoxiong (sprich Schau-schiong). Inzwischen weiß ich
auch, dass "Xiao" "klein" bedeutet. Xiaoxiong ist dabei eigentlich auch
kein besonderer Name, es ist lediglich kleiner Bär, oder Bärchen. Oft
sind Chinesen in ihrer Namensgebung sehr pragmatisch orientiert,
erklärte Professor Ritzler, ansonsten müssten sie auch jedesmal ein
neues Schriftzeichen einführen.
Da fällt mir gerade auf: Wenn wir jetzt schon wissen, was "Xiao" heißt, warum ist dann niemand auf die Frage gekommen, was dann "Xiaoli" bedeutet? - Morgen unbedingt nachfragen!
Das Kleid brachte Xiaoli heute Morgen zum weinen. Mareike wollte
es gleich wieder hinausbringen, weil sie dachte, das wäre nicht gut für
Xiaoli, aber Xiaoli rief sie zurück. Die Bedeutung des Kleids fand sie
ohne Professor Ritzler nicht heraus. Dazu hatten die Allochondrien bei
Xiaoli noch nicht genug Deutsch freigeschaltet. Bei ihrer Muttersprache
ging das mit Höchstgeschwindigkeit: kaum hatte Prof. Ritzler angefangen,
mit einfachen Begrüßungsformeln sich vorzustellen, flossen auch schon
die ersten Sätze aus Xiaolis Mund. Fast so, als wäre ihre Muttersprache
nie blockiert gewesen.
Nach ein wenig Geplänkel, fragte er sie schließlich nach dem Kleid.
Das Kleid war ein Qipao (sprich Tschie-pao). Und solche aufwändigen
Qipaos sind normalerweise als Hochzeitskleider gedacht. Es war Xiaolis
Hochzeitskleid, das sie von ihrer Mutter geschenkt bekam, bevor sie zum
Studieren in die Stadt gezogen war. Xiaoli hatte nie erfahren, wieviel
es gekostet hat, aber sie war sich sicher, dass ihre Mutter dafür ein
kleines Vermögen ausgab.
Den restlichen Teil des Nachmittags verbrachten wir dann noch
quatschend auf Franks Zimmer, mit je einem Trio auf einem Bett sitzend.
Ich wurde eingerahmt von Vanessa und Mareike, uns gegenüber saßen Andrea
und Frank mit Xiaoli zwischen sich.
Ich hatte aber immer wieder das Gefühl, dass Mareike und Xioali ihre
eigene, stumme Unterhaltung führten. Oder war es sogar Unterricht? So
oft bemerkte ich, wie sich Mareike an mich kuschelte, ihren Kopf auf
meine Schulter legte, oder einfach nur meine Hand nahm. Und kurz darauf
konnte man das Gleiche bei Xiaoli beobachten. Bei ihr aber wahlweise mal
bei Frank oder Andrea.
Und dann kam der schönste Moment an diesem Tag: Xiaoli stand
unvermittelt auf und ging in das kleine Bad des Krankenzimmers. Andrea
und Mareike sahen sich nur an, sprangen wie auf Kommando zwischen die
Betten und hüpften und jubelten, sich in den Armen liegend: "Sie geht
aufs Töpfchen!! Sie hat es wieder!!". Unglaublich, wie sehr man sich
freuen kann, wenn jemand anderes auf die Toilette geht. Ja, ich freute
mich doch auch.
Das Abendessen für die Drei kam, und das war dann das Aufbruchsignal für meine Liebsten und mich. Zwar geht die Besuchszeit eigentlich noch bis 20 Uhr, aber wir mussten noch ein paar Besorgungen machen: Andrea stellte uns schnell eine Liste mit Klamotten und anderen Dingen auf, die wir morgen in die Klinik bringen sollten. Vor allem waren das Kleider für Xiaoli. Bei der Gelegenheit drückte sie Vanessa auch noch ihre Reisetasche mit der Dreckwäsche in die Hand. Na das kostet aber was, wenn die Drei wieder aus der Klinik kommen.
Mareike ging übrigens in ihrer blauen Schwesterntracht heim. Das Kleid, das sie heute Morgen anzog, hatte noch immer Xiaoli an. War auch kein Problem, ursprünglich gehörte es sowieso Andrea. Lediglich die Schuhe haben sie noch getauscht. Die blauen Krankenhausschlappen für Xiaoli und die Sandalen wieder für Mareike.
Morgen hat Mareike frei. Besser gesagt: die Weißkittel brauchen jetzt auch mal einen freien Tag. Dass wir trotzdem in die Klinik fahren, ist klar. Dafür sorgt schon allein Mareikes Drang, Xiaoli noch weiter zu unterrichten und auch noch das kleinste Bisschen von ihr zurückzuholen. Momentan stellen Vanessa und Mareike die Sachen von Andreas Liste zusammen. Danach wollen wir nochmal rüber in Xiaolis Wohnung. Vielleicht die Trümmer beseitigen, aufräumen und bei der Gelegenheit die Augen nach weiteren Schätzen für Xioali offen halten.
Und danach? Ich glaube, dann will Mareike bestimmt auch noch ihre Medizin haben ....
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