Dienstag 26. Juli
Die letzten Wochen waren, um es gelinde zu sagen, turbulent. Der heutige Tag war dagegen wie ein fauler Tag in einer Hängematte unter Palmen am Strand, und einem Kokosnuss-Drink mit Schirmchen in der Hand. Hätte ich da bloß nicht das Gefühl, dass ich mir auf dem Weg zur Hängematte den Großen Zeh an einem verborgenen Stein angeschlagen hätte ...
Eine Szene von gestern Abend gibt mir dieses Gefühl. Mareike kam
irgendwann mit ein paar Zetteln in der Hand aus unserem Arbeitszimmer,
nur um kurz darauf in Andreas Zimmer wieder zu verschwinden. Danach gab
es darin eine immer heftiger geführte Diskussion. Allerdings gaben sich
die Damen alle Mühe damit, so leise zu bleiben, dass man sie in der
Küche nicht verstehen konnte. Ein paar Minuten später stürmte Mareike
wieder heraus, stampfte zurück ins Arbeitszimmer und knallte die Tür
hinter sich zu.
Vorsichtig klopfte ich und fragte, ob alles in Ordnung sei, aber
etwas genervt erwiderte sie: "Ja, Alles gut. Ich muss noch arbeiten.".
Aber konnte ich das glauben? Die Tür zu Andreas Zimmer stand noch offen,
also klopfte ich auch hier vorsichtig. Andrea und Vanessa erklärten
mir, dass Mareike die Meinungen zu ihrem Geschriebenen nicht gefallen
hätten. OK, das kommt vor. Hatte ich auch schon. Da macht man sich Mühe,
ein Kapitel in der Abschlussarbeit zu schreiben, geht dann voller Stolz
zum Prof, oder jemand anderem, und wird da zerlegt. Dummerweise muss
man das auch noch akzeptieren, und setzt sich dann hin, um von vorn
anzufangen.
Wenigstens war Mareike nicht lange sauer, dafür aber gedanklich nicht bei der Sache. Auch nachdem sie endlich wieder herauskam, um mit uns ins Bett zu gehen, war sie recht still. Auch wenn Vanessa versuchte, sie irgendwie ins Geschehen einzubinden, reagierte sie nur wenig darauf. War sie doch noch beleidigt?
Egal, was es war, in unserem Zimmer war es gleich weggeblasen.
Kaum war die Tür zu, rief Vanessa freudig: "Ich lieg' unten!", und noch
bevor Mareike oder ich reagieren konnten, warf sie sich aufs Bett. "Och
menno!", schmollte Mareike gekünstelt, aber Vanessa lockte sie mit dem
Finger und leckte sich dabei schon verführerisch über die Lippen. "Und
du mein Schatz, kannst den Rest von mir haben.", so rückte Vanessa mit
der Hüfte vor zur Bettkante und öffnete mir ihre Beine. Oh verdammt, wer
kann da "Nein" sagen?
Mareike kroch über sie aufs Bett und drückte ihr erst mal einen
leidenschaftlichen Kuss auf, während dem sie Vanessas Mund mit ihrer
Zunge ausgiebig erkundete. Lange hielt das aber nicht, ehe Vanessa sie
anwies: "Los jetzt, Schwesterchen, ich möchte deine anderen Lippen auch
noch schmecken.". Mit einem Glucksen schwang sich Mareike nun über
Vanessas Kopf, und drückte ihr die Spalte auf den Mund, mit ihrer
Vorderseite zu mir gewand. Kurz darauf, fielen Mareike die Augen
genüsslich zu und ihre Hüften begannen sanft zu kreisen.
In der Zwischenzeit war ich allerdings auch nicht untätig. Ich muss wohl kaum erwähnen, welche Wirkung diese Szene auf mich hatte, jedenfalls hielt ich es kaum noch aus, kniete mich zwischen Vanessas Beine und fuhr ihr mit meiner Spitze durch ihre rosanen Schamlippen. Schon nach zwei bis drei Runden war meine Eichel komplett in ihren glitschigen Saft gehüllt und drang vorsichtig tiefer. Nun konnte ich meine Hände auf Wanderschaft gehen lassen, denn schließlich waren direkt vor mir zwei Paar wunderschöne Brüste. Allerdings war eines davon schon belegt: Vanessa hatte ihre Hände nach oben wandern lassen und knetete an Mareikes Hügeln herum. Dabei war sie eigentlich alles andere als sanft, und presste auch Mareikes Nippel zum Teil so fest, dass sie weiß anliefen. Aber Mareike reagierte jedes Mal nur mit einem weiteren Lustseufzer und hielt Vanessas Hände an den Handgelenken, damit sie erst recht mit ihrer Arbeit fortfahren konnten.
Etwas hatte mich gepackt, als ich Mareike fest in die Haare griff, um ihren Kopf zu mir zu ziehen. Kurz japste sie erschrocken nach Luft, ergab sich dann aber in den Kuss, den ich ihr aufdrückte. Und wie sie zuvor bei Vanessa, erforschte nun ich Mareikes Mund.
Keine Ahnung mehr, wie lange wir das durchhielten, aber die Zeit
schien in einer wundervollen Endlosschleife fest zu stecken. In einem
letzten Aufbäumen, kamen wir gemeinsam, als ich mich noch ein Mal in
Vanessa stieß, und sie ihren Höhepunkt in Mareikes Lustgrotte schrie.
Ermattet fielen wir irgendwie nebeneinander auf die Matratze und
schleppten uns danach in die Schlafposition. Ich außen, mit Vanessa im
Arm, und Vanessa in der Mitte mit Mareike im Arm. Ich zog noch schnell
die Decke über uns, und dann wurde es Nacht.
Der Wecker holte Vanessa und mich schnell aus den Träumen in die
Realität zurück. Wo Mareike war, spürte ich schon kurz darauf. Mein
Bestes Stück steckte in einer feucht warmen Höhle und wurde von einer
sanften Zunge massiert. Langsam glitten weiche Lippen am Schaft auf und
ab.
Vanessa schlug die Decke beiseite um sich die Szene zu betrachten.
Ihr Kopf lag ja schon auf meiner Brust und versperrte mir die Sicht. Ich
sah gerade noch so Mareikes Haarschopf, und wie Vanessa ihr sanft den
Kopf streichelte. Aber ich spürte Mareikes zarten Körper zwischen meinen
Beinen liegen.
Bald schon konnte ich dieser Behandlung nicht mehr standhalten.
Meine Hüfte stieß Mareike entgegen, die ihren Mund dabei auf mein Becken
presste und Schluck für Schluck alles in sich aufnahm, was ich in ihren
Mund pumpte. Erst als sie sicher war, dass sie auch noch den letzten
Tropfen von mir erhalten hatte, ließ sie mich aus ihrem Mund gleiten,
schluckte nochmal und wünschte uns Beiden dann einen guten Morgen.
Frühstück hatte sie auch schon gemacht, und als wir in die Küche
kamen, gurgelte gerade noch der Kaffee. Ich musste an die alte Mareike
denken, die strikt weder für andere einen Kaffee gemacht hätte, noch
einen Kaffee von anderen annahm (oder auch nur heißes Wasser für ihren
Fencheltee).
Vanessa und ich nahmen sie in die Mitte, drückten ihr links und
rechts einen Kuss auf die Wangen und bedankten uns für das Frühstück. So
gut gelaunt kann man in den Morgen starten. Andrea und Frank gesellten
sich bald auch schon dazu, aber leider mussten wir dann kurz darauf alle
schon los.
Der schwerste Moment für mich, inzwischen an jedem Arbeitstag:
Abschied nehmen von meinen beiden Liebsten. Ich spüre es deutlich, so
nah wie jetzt war ich Vanessa nicht mal zu unseren besten Zeiten. Es
grenzt schon fast an physischen Schmerz, wenn wir Drei uns auf dem Hof
die Rücken zudrehen und jeder in eine andere Richtung davonmarschiert.
Auch in den kurzen Momenten, in denen ich mal für fünf Minuten
nichts zu tun habe, weil ich auf irgendetwas warten muss, drängen sich
Vanessa und Mareike in meine Gedanken. Dann scheint die Mittagspause,
oder der Feierabend endlos weit weg. Ich weiß, das ist jetzt so richtig
schnulzig, aber es ist so.
Das mal zu den schönen Momenten im Leben, leider gibt es aber
auch die Schattenseiten, und am schlimmsten sind diese Schatten, wenn
man nichts über sie weiß. Gestern noch hoffte ich, dass das merkwürdige
Verhalten von Mareike nur von kurzer Dauer wäre. Mir gegenüber wird es
jedenfalls so dargestellt. Aber irgendetwas beschäftigt sie. Diese
dauernden Kritzeleien, ihre geistesabwesenden Momente, das zum Teil
deutlich aufgesetzte Lächeln. Das kann doch nicht nur was mit ihrer
Arbeit zu tun haben. Das sitzt doch tiefer.
Auch beim Mittagessen starrte sie oft nur auf ihren Teller. Ich bin mir sicher, sie hat nicht mal gemerkt, was sie da aß.
Ich nahm schließlich ihre Hand, woraufhin sie mir aufgeschreckt
in die Augen sah. "Alles in Ordnung bei dir, Kleines?", wollte ich
vorsichtig von ihr wissen. Und dann war es da, dieses aufgesetzte
Lächeln: "J..ja, Alles in Ordnung, wieso fragst du? Ich bin nur ein
wenig müde, und meine Arbeit beschäftigt mich.".
Was soll ich da machen? Ich hatte ihr meine Hilfe angeboten beim Schreiben, aber sie lehnte dankend ab.
Vor der Mensa fing ich Vanessa nochmal ab, ohne dass Mareike es
merkte, und fragte sie, ob sie wisse, was mit Mareike los ist. Zumindest
konnte sie mir glaubhaft versichern, dass nichts wäre. Stress und
Müdigkeit seien wohl die Ursachen. Vielleicht sollten wir am Wochenende
nochmal was unternehmen, damit wir auf andere Gedanken kommen.
Seltsam fand ich nur, dass Vanessa nach diesem Gespräch eine andere
Richtung einschlug, als noch davor. Jedenfalls nicht in Richtung
Bibliothek.
Der Nachmittag zog sich träge, aber erholsam dahin. Irgendwie
hatte ich auch keine Lust, heute meine Masterarbeit weiterzumachen. Da
kamen mir ein paar Wartungs- und Routinearbeiten an der Anlage gerade
recht. Auch war ich ziemlich alleine im Labor. Professor Noretzki habe
ich den ganzen Tag nicht gesehen und außer zwei Studenten, die was an
einem Computer rumhackten (wahrscheinlich nur Mails checken), kam sonst
auch keiner vorbei.
Nur das Radio leistete mir Gesellschaft. Wie passend, dass dann sogar einmal "Radio Gaga" lief.
Dabei fiel mir auf, dass ich die Nachrichten der letzten Tage
sträflich vernachlässigt habe. Aber viel Neues gab es eh nicht mehr, die
Lage hatte sich erheblich beruhigt und die Menschheit ging ins Wunden
lecken über:
- Die Todesfälle, die auf einen Eingriff durch die Allochondrien
zurückzuführen waren, waren inzwischen praktisch auf Null gefallen.
- Die Industrie hat zum Teil mit erheblichen Wissens- und
Erfahrungsverlusten zu kämpfen, während sie versucht, die offenen
Stellen nachzubesetzen, oder sich gleich komplett umzustrukturieren.
- Arbeitskraft fehlt nur bedingt. Die meisten Opfer, die die
Allochondrien forderten, waren unter den Senioren. Das größte Problem
hierbei: dieser Wirtschaftsfaktor ist komplett weggebrochen, wodurch
auch weniger produziert werden muss.
- Am schlimmsten trifft es die Pharmaindustrie. Die Senioren waren
in vielen Bereichen die größten Kunden. Dazu kommen noch die Verluste
durch "Spontanheilungen" chronischer Krankheiten durch die
Allochondrien. Deswegen sieht es so aus, dass in dieser Industrie sogar
eine Welle an Entlassungen zu befürchten ist.
- Der neueste Trend im Arbeitsleben: "Hygieneräume". Sie werden
wirklich so genannt. Dann war das gar keine Erfindung unserer
Hochschule, sondern tatsächlich die offizielle Bezeichnung.
Die Umsetzung dieser Räume ist jedoch noch nicht einheitlich. Manche
Firmen stellen sie für jeden frei, andere nur für Personen ohne
vorhandene Bindung. Manche Firmen verlangen Gebühren, was aber rechtlich
als bedenklich erscheint. Andere Institutionen, bei denen ein
Geschlecht deutlich überwiegt, stellen vermehrt "Betreuerinnen oder
Betreuer" vom anderen Geschlecht ein. Einheitliche Standards werden
zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern erst noch ausgehandelt.
- Die "keuschen" Religionen haben durchweg ihre geistliche und
geistige Führung verloren. Die Geistlichen aus der 2. Reihe und darunter
haben oft entweder ihre Ämter aufgegeben oder mit Notverordnungen
zumindest ein Aussetzen der Keuschheitsgelübde erreicht.
- Die kriegerischen Konflikte, die Anfang des Jahres noch vorhanden
waren, sind zum Erliegen gekommen. Ab und zu gibt es noch vereinzelt
kleinere Auseinandersetzungen, aber fast alle Parteien haben zumindest
einen Waffenstillstand und Verhandlungen ausgerufen. Die neuen
lebenswichtigen Bedürfnisse der Menschheit sind im Schützengraben
schlichtweg nicht mehr erfüllbar.
Wenn man die Meinungen der Menschen dazu hört, ergibt sich (wie bei mir) fast überall das gleiche Bild: Weltfrieden, mehr Liebe auf dem Planeten - Toll. Aber dass dafür, innerhalb kürzester Zeit, nahezu ein Fünftel der Bevölkerung zu opfern war, schockiert jeden.
Im Bus habe ich mit Vanessa darüber geredet und auch später in
der WG war es doch nochmal das bestimmende Thema. Andrea, Frank und ich
haben je mindestens einen Verwandten verloren, dazu kommen noch Leute,
die man kannte, wie Professoren.
Mareike weiß nicht, ob jemand aus ihrer Verwandtschaft gestorben
ist, da ihr Familienzweig wegen ihren Eltern so isoliert war, dass sie
sonst keinen Kontakt zu Großeltern oder Tanten und Onkeln hat. Aber sie
geht davon aus, dass sie nun bestimmt keine Großeltern mehr hat.
Vanessa hat den "Luxus", dass sie sich von allen Großeltern schon
vor Jahren verabschiedet hat, und in ihrer Familie fast nur Einzelkinder
waren, weswegen sie auch keine Tanten, oder Onkel hat.
Und bei mir? Ich bin der Einzige, der ein Elternteil verloren hat. Irgendwie verarbeite ich das noch immer.
Es herrscht Weltfrieden - vielleicht ist es nun für mich auch an der Zeit, mit meiner Familie Frieden zu schließen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen